Kinder können ihren Eltern bekanntlich ganze Krater in den Bauch fragen. In einem bestimmten Alter wird jede noch so ausgefeilte Antwort mit einem weiteren “Warum?” quittiert – ein Spiel, an dem die Kleinen stundenlang Vergnügen hätten, wären die Erwachsenen nicht schon viel früher mit ihrem Latein am Ende. An diesem Punkt muss dann oft die Gegenfrage herhalten: “Warum, warum ist die Banane krumm?” Die Kleinen quieken, die Grossen sind froh, der Quizrunde endlich entkommen zu sein, und im Raum steht die Frage, wie die Banane zu ihrer Biegung gekommen ist. Ja, wie denn?
Die Antwort ist gar nicht so kompliziert: Bananen wachsen aus den Blüten der Bananenstaude. Jede einzelne Blüte wird zu einer Banane, einem “Finger”. 10 bis 20 Finger zusammen bilden eine “Hand”. Und ein ganzes Blütenbüschel schliesslich bringt 10 bis 12 Hände hervor. Der Blütenstand wächst so, wie man sich das vorstellt: gen Himmel. Die Bananen, die daraus hervorgehen, wachsen ebenfalls in diese Richtung. Noch sind sie ganz gerade.
Der Sonne entgegen
Doch je grösser sie werden, umso schwerer wird der Fruchtstand. Nach und nach senkt er sich unter der Last der vielen Bananen. Irgendwann ist er so schwer – bis zu 50 Kilogramm -, dass er schliesslich mit dem Kopf nach unten hängt. Die einzelnen Bananen jedoch streben weiter dem Licht entgegen. Hingen sie eben noch kopfüber, müssen sie sich nun biegen, um an ihrem freien Ende ein bisschen Sonne abzubekommen. Und da ist sie dann: die Krümmung.
Bis aus der Blüte eine erntereife Banane gewachsen ist, vergeht ein Jahr. Die Früchte werden gepflückt, solange sie noch grün sind. Blieben sie länger an der Staude hängen, würden sie aufplatzen – und wären auch nicht süss. Der Zucker entwickelt sich erst dann in der Banane, wenn die gespeicherte Stärke entsprechend umgewandelt wird. Das geschieht, wenn die Banane keine Nährstoffe mehr von der Pflanze erhält.
Jede Bananenstaude trägt nur einmal Früchte, dann stirbt sie ab. Bis dahin hat sie sich aber über Schösslinge, die dann zu grossen Stauden heranwachsen, vermehrt.